ZitatGepostet von Tarn Klar, ihr Cypres, der Notauslöser, hätte bei 225 Metern die Reserve geöffnet. Aber der soll dich nur lebend nach unten bringen, nicht unbedingt gesund und unverletzt.
Hmm.. und warum öffnet das Notsystem dann nicht einfach ein paar hundert Meter früher??
Weil Springer sich ungern in ihren Sprung pfuschen lassen und es oft risikofreudige Springer gibt, die ihren Schirm ohnehin erst bei 400 oder gar 300 Meter über dem Boden öffnen.
Bei 225 Metern kann die Elektronik sicher sein, dass diese Höhe keine Absicht ist.
...ausserdem ist 225 Meter immer noch hoch genug. Warum sollte er also höher öffnen. Das bringt nur die Gefahr mit sich, das sich Reserveschirm und Hauptkappe vertüdeln, und dann ist essig.
Es ist ein " letzter Rettungsanler"-System, wenn Deine eigenen Versuche die Hauptkappe zu entwirren fehlgeschlagen seien sollten und Du noch abtrennen willst.
Beispiel:
Du öffnest normal bei 900 Meter, der Schirm braucht zur Entfaltung ( meiner) 300 Meter, dann bist Du schon bei 600 Meter.
Kappenkontolle, Steuerleinen lösen, Orientierung= 500 Meter
Schirm nicht i.O., Du versuchst ihn zu " reparieren = 400 Meter
abtrennen, nochmal fallen lassen bis Du wieder stabil bist= 300 Meter
Reserve selber ziehen, bis die offen ist = 250 Meter
Also sind die eingestellten 225 Meter sehr gut, höher dürfte es nicht sein.
Danke! Hab alles verstanden .. und auch verstanden, das ich für solche Notsituationen viel zu hektisch wäre... da einen kühlen Kopf zu bewaren, ist Hardcore.... ICH und springen? Ich glaube alles was Ihr bisher an Aufbauarbeit geleistet habt, ist gerade wieder flöten gegangen
Ich sag ja immer, "Nur völlig Beklopte springen aus einem intaktem Flugzeug" Aber da "normal sein" auch völlig daneben iss, freue ich mich doch sehr zu diesen "Bekloppten" zu gehören. Also auf, immer schön nach dem Hupfer, und auf den Boogies und
Ich hab gerade bei www.pink.at zufällig nen guten und passenden Bericht gefunden:
ZitatGefährliche lebensrettende Systeme
Die meisten Springer sagen, sie verwenden AAD's (Automatic Activation Device) nur als Sicherheits-Netz, aber viele die sie benützen scheinen gewillter zu sein, sich in gefährliche Situationen zu begeben. Da stellt sich die Frage: verlassen sich Springer darauf, vom AAD aus Situationen gerettet zu werden, in die sie sich ohne AAD gar nicht begeben hätten? Vor zwölf Jahren hatten noch wenige Springer ein AAD. Die "ältere Generation" wird dir mit Vergnügen erzählen, dass sie ihre Notfall-Prozedur gut beherrschten und übten und sie sehr genau achteten, wann sie springen gingen. Dank des technischen Fortschritts benützen jetzt die meisten Springer ein AAD. Die Anzahl der jährlichen Unfälle blieb die letzten zwölf Jahre ungefähr gleich mit dem Unterschied, dass die Unfallursache selten "zu späte Schirmöffnung" oder "keine Schirmöffnung" dafür öfter "Landeprobleme unter schnellen Kappen" ist, auf die ein AAD keinen Einfluss hat. In letzter Zeit erreichen auch mehrere Berichte über schwere Freifallkollisionen die USPA. Und wenn man die Berichte der letzten zehn Jahre durchsieht, erkennt man, dass Springer ihre Notfall-Prozedur besser üben müssen. Die Liste von 239 dokumentierten Rettungen von Airtec Cypres zeigt, dass nur ein kleiner Teil der Cypres Rettungen bewusstlose Springer inkludiert. Es wird prophezeit, dass jetzt, wo Freeflying immer beliebter und von vielen Springern mit wenig Erfahrung praktiziert wird auch die Anzahl der schweren Freifallkollisionen zunimmt. Neuere Springer könnten denn Sinn eines AAD missverstehen. Ein AAD ersetzt nicht gute Training und eine sorgfältige Auswahl der Sprung-Partner. Ein AAD ist nicht immer hilfreich bei einer Kollision. In manchen Fällen öffnet es zwar den Schirm, der Springer ist aber schon schwer verletzt oder sogar tot. In jedem Fall landen die kleinen Kappen, die wir oft als Reserve-Schirme wählen nicht sonderlich gut mit einem bewusstlosen oder verletzen Springer. Manchmal ist es schwer zu sagen, welche Verletzungen die schwereren sind, die von der Kollision oder die von der Landung. Man hört es immer öfter: Springer würden diesen oder jenen Sprung nicht mehr ohne AAD machen. Sie befürchten, bewusstlos zu werden, wobei sie denken, es sei ok, solange sie ein AAD haben. Sie denken außerdem, dass sie eine Fehlöffnung oder andere Störung gut beheben können. Aber die Berichte zeigen, dass sich viele Springer nicht ausreichend auf die Situationen vorbeireiten, die nach einer Kollision auftreten können. Springer, die sich in gefährliche Situationen begeben sind jene, die kein oder kein ausreichendes Training erhalten oder nicht regelmäßig wiederholen. Springer verzweifeln, wenn eine Steuerschlaufe bei der Öffnung aufgeht, oder sie den Hauptschirmgriff nicht beim ersten mal erwischen. Sie verlieren die Kontrolle bei einer schnellen Störung. All diese Situationen scheinen für jemanden, der gut vorbereitet und trainiert ist sehr einfach zu lösen. Ein AAD kann jemanden retten, der nicht in der Lage ist, sich selbst zu retten. Aber viel wahrscheinlicher ist es, dass es einen Springer rettet, der in Panik gerät weil er nicht vorbereitet ist. AAD's, RSL's, Helme und auch Reserve-Schirme sind alles Sicherheits-Netze. Keines dieser Dinge ersetzt gute Vorbereitung, Training und eine realistische Einstellung zu den eigenen Fähigkeiten und die der Personen mit denen wir springen.
In manchen Fällen öffnet es zwar den Schirm, der Springer ist aber schon schwer verletzt oder sogar tot. In jedem Fall landen die kleinen Kappen, die wir oft als Reserve-Schirme wählen nicht sonderlich gut mit einem bewusstlosen oder verletzen Springer. Manchmal ist es schwer zu sagen, welche Verletzungen die schwereren sind, die von der Kollision oder die von der Landung.